Und dem Thema entsprechend beginnt solch ein Fazit am besten mit ein paar Zahlen: In 140 deutschen Städten fanden in der Zeit zwischen dem 1.1. und dem 31.12.2008 762 Veranstaltungen an Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und in Museen statt. Rund 34.000 Schulen erhielten Informationsmaterial und die 10.000 Exemplare des KONTEXIS Arbeitsheftes für Grundschulen waren innerhalb weniger Tage vergriffen. 30 Wettbewerbe waren ausgeschrieben, 205 Projekte erhielten Preise. Der Teilnehmerwettbewerb wird vom sogenannten Känguru-Wettbewerb gehalten, an dem sich etwa 750.000 Schülerinnen und Schüler beteiligten. In beispielloser Teamarbeit vermittelten die 818 Mathemacher zusammen mit den 7 prominenten mathematischen Botschaftern die Magie der Wissenschaft mit den Zahlen. Dabei brachte die wohl faszinierendste Ziffernfolge dieses Wissenschaftsjahres die Stadt Gießen zustande – der Stand der Besucher ihrer Mathematikum-Ausstellung steht bis heute bei genau 888.888.

Die Universität Siegen konnte diese magische Zahl leider nicht mehr überbieten – sei es in ihrem Wert oder in ihrer faszinierenden Form. Trotzdem konnte sich die Hochschule stolz als einer der etwa 500 Partner des mathematischen Wissenschaftsjahres bezeichnen und glänzte selbstverstädnlich auch mit der ein oder anderen Veranstaltung. Dabei ging des den Siegener Mathematikern vor allem um eines: zeigen, dass Mathe noch viel mehr ist als “Alles, was zählt!” Denn auch wenn die spontane Assoziation des Begriffes “Mathematik” mit den Zahlen natürlich erst einmal das naheliegendste ist, steht doch viel mehr dahinter. Schließlich geht es in der Architektur auch um mehr als einfachen Häuserbauen und wenn die Medien nur Bücher zu bieten hätten, würde doch so manche entspannende Lieblingsbeschäftigung der Deutschen verschwinden. Mathematik steckt in fast allem: dem mp3-Player, dem Bahnfahrplan, der Medizin… denn Mathe ist mehr als nur Addition, Subtraktion, Mulitplikation dun Division – Mathe ist eine “Wissenschaft der Denkmuster”.

Und genau diese Mentalität, dem vielleicht von manchem etwas gefürchteten Schulfach gegenüber, wollte der Fachbereich Mathematik in seinem Wissenschaftsjahr vermitteln. Angefangen bei den transdisziplinären Veranstaltungen der Universität Siegen wie zum Beispiel dem Girl’s Day, der Ringvorlesung oder der Kinderuni, über einige deutschlandweite Aktionen, wie die Wanderausstellung Minimathematikum, bis hin zu Veranstaltungen, die auf die Siegener Mathematiker zugeschnitten waren, wie dem mathematische Stadtrundgang oder auch einigen Wochenendprogrammen für Schüler der lokalen Schulen, haben die Mathematiker ein arbeitsreiches Jahr hinter sich. Dabei zeigten die Rechengenies der Siegener Universität vollen Einsatz für ihr Fachgebiet und gingen mit ihrem Schlachtruf “Mathe läuft – ohne Mathematik läuft nichts” beim 5. Siegerländer AOK-Firmenlauf an der Start. Das Fach mit den Zahlen war im Jahr 2008 einfach überall: im Rom-Seminar, in Filmen, in der Musik und in den “Forme(l)n der Welt”.

Doch trotz all dieser – wohl sehr ungewohnten – Aufmerksamkeit für den Fachbereich sind die Mathematiker der Universität auf dem Teppich geblieben und bilanzieren selbst ganz bescheiden: “Mathematik. (fast) alles, was zählt”. Natürlich nicht, ohne noch einmal darauf hinzuweisen, dass jeder Interessierte zur Zeit Informationen über 5 laufende Projekte des Fachbereiches in der aktuellen Ausgabe der “Extrakte” nachlesen kann. Wieviele zukünftige Studenten sie in den vergangenen Monaten gewonnen haben, wurde zwar nicht verraten, aber es darf angenommen werden, dass so mancher dem früher schwer verhassten Schulfach doch noch etwas positives abgewinnen konnte.

Und wenn die Zahlen nicht nur in Siegener Köpfen, sondern in Köpfen in ganz Deutschland, ihren Schrecken verloren und an Faszination gewonnen haben, dann hat das “Jahr der Mathematik” doch schon seinen Zweck erfüllt. Von den Rekordbeteiligungen einmal ganz abgesehen. Grund genug für alle Beteiligten ein positives Fazit zu ziehen – das in diesem Fall eine Gesamtsumme von 1.691.421 und eine Quersumme von 152 hat – so zumindest das Vorläufige Ergebnis der Autorin, welches durchaus in seiner numerischen Manifestation anfechtbar ist.