Fast 5000 Studierende wurden an 48 deutschen, gebührenerhebenden Hochschulen von den Stuttgarter Forschern befragt. Das Ergebnis: Über 60 % der deutschen Studierenden sind gegen die Studienbeiträge, nur 15 % finden die Gebühren okay.
Zentrale Verwendungswüsche sind natürlich die Lehre direkt und, auch nicht weiter verwunderlich, die Reduzierung finanzieller Belastungen, etwa durch Unterstützung studentischer Initativen oder der kostenlosen Bereitstellung von Skripten.
Auffällig ist aber: Das Interesse der Siegener Studierendenschaft ist in den Bereichen Infrastruktur und Verwaltung überdurchschnittlich hoch. Eine Verbesserung der technischen Ausstattung der Hörsäle etwa, eine bessere EDV-Ausstattung oder längere Öffnungszeiten der Prüfungsämter stehen hier besonders hoch im Kurs.
Doch trotz dieser Wünsche glauben nur gut 15 % der befragten Studierenden in Siegen, dass es durch die Studienbeiträge auch wirklich zu Verbesserungen kommt. Damit liegt Siegen deutschlandweit auf dem siebtletzten Platz. Über 86 % der Befragten an der Siegener Universität fühlen sich schlecht bzw. gar nicht über die Verwendung der Beiträge informiert.
Zusammen mit dem zweiten Platz beim Gebührengegner-Ranking gibt das kein gutes Bild ab.
Keine Reaktion der Uni-Leitung
Die Uni selbst hat, auch nach Hinweisen durch CampusTV, noch nicht auf die Studie reagiert. Ob man aufgrund des doch ziemlich schlechten Abschneidens nun vielleicht mehr Arbeit in die Aufklärung über die Verwendung der Gebühren steckt? Abwarten.
Wie sich der Titel “Hochburg der Gebührengegner” allerdings in der Realität an der Uni äußert, bleibt wohl, angesichts der Teilnehmerzahlen des gescheiterten Boykotts und dem eher geringen Interesse an der vergangenen Senatssitzung, ein Rätsel.
Die Studie ist unter der Adresse http://www.gebuehrenkompass.de abrufbar.