In seinem Festvortrag illustrierte Prof. Dr. Wolfgang Wiechert seinen Beitrag auf dem Weg zur “gläsernen Zelle” mit Anspielungen auf Daniel Kehlmanns Roman “Die Vermessung der Welt”, denn auch die “Vermessung der Zelle” mit mathematischen und experimentellen Methoden, förderte Schwierigkeiten zu Tage. Wiecherts Forschungen gehören in das wissenschaftliche Feld der Systembiologie, deren Ziel es ist, die Regulationsnetzwerke von Zellen zu erklären und verstehen, um diese Erkenntnisse anschließend in der Praxis anwenden zu können. Beispielsweise will man versuchen eine Zelle dazu zu bringen die Produktion von gewünschten Stoffen zu verstärken und die von unerwünschten Stoffen zu verringern. Dies soll dann in der sogenannten “weißen Biotechnologie” eingesetzt werden, bei der es darum geht Organismen und ihre einzelnen Bestandteile als Grundlage für die industrielle Produktion zu nutzen.

Die DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biologietechnik e.V.) ist eine gemeinnützige wissenschaftlich-technische Gesellschaft mit mehr als 5000 Mitgliedern aus Wissenschaft und Wirtschaft. der Preis der Max-Buchner-Forschungsstiftung wird seit 1951 verliehen und möchte besondere Leistungen im Bereich der Technischen Chemie, der Verfahrenstechnik, der Biotechnologie oder des Chemischen Apparatewesens ausloben. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Arbeiten jüngerer Forschung, die in besonderer Weise die wissenschaftliche Theorie mit der praktischen Anwendung zu verknüpfen versuchen. Neben dem Buchner Preis vergibt die DECHEMA jährlich noch weitere Auszeichnungen, die in diesem Jahr an Forscher aus ganz Europa verliehen wurden.